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Homöopathische Werkstatt:
Der Blick in Arbeitsweisen und Erkenntnismethoden ist immer spannend!

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>> Es gibt nicht VIELES, vielleicht NICHTS,
das der homöopathischen Methode nicht 
als Futter dienen könnte,
um Erkenntnisse zu  fördern ... -

... und sei es auch nur eine so alltägliche Erscheinung wie DIE T O M A T E ! <<
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SOLANUM LYCOPERSICUM - die T O M A T E:  eine G i f t p f l a n z e
N a m e n : Lycopersicum esculentum,Tomatl (aztek.), Liebesapfel, Paradiesapfel, Paradeiser, Pomodoro (ital.; Goldapfel).
G a t t u n g : Nachtschattengewächse (Solanum); Lycopersicon.
B o t a n i k : einjährig, sehr frostempfindlich; vielsamige rote oder gelbe Beere (meist fleischig, saftige Frucht bedecktsamiger Pflanzen).
G i f t : Alkaloid Solanin; beim Menschen Wirkung auf Nervenzentren.

Mit diesem kurzen Einblick, in das  W e s e n  einer Pflanze gewinnen Sie auch einen Eindruck von der  U n i v e r s a l i t ä t, die der homöopathischen Wissenschaft innewohnt. Pflanzenwesenskunde beinhaltet menschliche Psychologie und Physiologie (siehe dazu mehr: Seite Homöopathie - Heilkunst und Lebenshilfe).

Der  E g o i s m u s   der  T o m a t e :
>> Auch dieses Nachtschattengewächs entbehrt der rechten  A u f r i c h t e k r a f t; wie
schwerfällig stemmt es sich am dargebotenen Pfahl hinauf, gegenüber etwa dem eleganten Aufwärtswinden von Bohne oder Hopfen (klimmen aus eigener Kraft). Die Tomate ist viel mit Materie überlastet, der "Stofftrieb" überwuchert den Formtrieb. Sie ist mit überschüssiger Schwellkraft geladen. Die Blätter, so kräftig krautig sie auch sind, haben etwas Unbestimmtes in der Form. Der Fluß wuchernden Lebens durchbricht gleichsam fortwährend die Dämme, läßt da ein Blättchen, dort einen Zipfel ausschweifen. Die Stengel sind gedunsen, an den Gelenken angeschwollen. Die Blütenstände gliedern sich aber aus der krautigen Region heraus; nichts mehr von der Gestalt v e r k r a m p f u n g  hochgiftiger Solanaceen zeigt sich. Nur wie ein ferner Anklang an die Bilsenkrautspiralen (Hyoscyamus niger - Bilsenkraut) zeigen sich die eingerollten Blütenschnecken. Auch die Blätter zeigen gelegentlich leichtes Sicheinrollen. Die Blüte ist klein, hellfarbig gelb, zum flachen Teller geöffnet, die Staubbeutel dringen ins Freie wie beim Bittersüß (Dulcamara). Der normal fünfzipfelige Kelch hat oft sechs, sieben Zipfel, auch hier wird die gesetzte  Ordnung durchbrochen. Auch die Frucht  über w u c h e r t  strenge Formgesetze mit üppiger Plastik; sie kann apfel-, birnen-, eierförmig, glatt, gerippt gebildet sein, fingerartige Gebilde können aus ihr herauswuchern. Wie bei den bisher erwähnten Nachtschattengewächsen (Atropa Belladonna - Tollkirsche; Datura Stramonium - Stechapfel), hat auch bei der Tomate das Kraut einen starken, dumpf-würzigen, petersilienhaften, aber auch petroleumartigen, außerdem an Fleischbrühe erinnernden Geruch. Auch hier dringen also Prozesse, die der Blütenregion vorbehalten sein sollten, in die Region unterhalb der Blüte. K o s m i s c h e s  wird zu  irdisch.
 

Etwas  E g o i s t i s c h e s  zeigt die Tomate in der Gewohnheit, mit sich selbst verträglich zu sein, am liebsten im eigenen Mist  zu wachsen. Diese Gewohnheit teilt sie mit dem Tabak. (Nicotiana Tabacum; übrigens lässt sich nikotinfreier Rauch-Tabak erzeugen, indem dessen Sprosse der Wurzel einer Tomatenpflanze aufgepfropft werden !!! ) Unverrrotteter, "wilder" Kompost behagt ihr am meisten.
 

Die in der Wildtomate verborgenen Wucherkräfte ermöglichten es gerade, aus ihr die       K u l t u r-  formen mit so üppigem Fruchtsegen zu ziehen. Man soll sich ihrer als Nährpflanze mit Bedacht bedienen, sie bei Anlage zu wuchernden und Verhärtungskrankheiten, bei denen die Formkräfte gleichsam irrelaufen, meiden; so bei Krebs, Gicht, Rheumatismus. Hingegen ist die Tomate der Leber, dem wuchernsten, plastischen Organ, sympathisch. (Die Leber ist im Menschen das Organ mit dem größten Regeneration-Willen. Wie groß die Vorschädigung auch sei, sie baut sich wie eine niedere Pflanze aus einzelnen Zellen wieder auf.) Den  hochpotenzierten Extrakt der Frucht hat Rudolf Steiner  zur Behandlung von Knochenmarkentzündungen  empfohlen (Die Anatomie von Knochen und Tomatenfrucht ist vergleichsweise ähnlich).<< (eig. Ergänzungen in Klammern)

Dieses Pflanzenportät in der Heilpflanzenkunde von Wilhelm PELIKAN, begegnen sich Botanik, Pharmazeutik, Psychologie, Aspekte der kosmisch-irdischen Manifestationen, ästhetische Betrachtung, Pflanze-Mensch-Physiologie und vieles andere in gedrängter Form. Der Methode nach ist es hier die wissenschaftlich-induktiv-synthetischer  Anschauung, die  diese Universalität  hervorbringt. Oder einfacher: Die wissenschaftliche Arbeitsweise des Johann Wolfgang von GOETHE. Dagegen, wie armselig geistlos steht die kausal-analytische Methode da, wenngleich die klaren Erkenntnisse in rein materieller Hinsicht auch manchen praktischen Vorteil hervorgebracht haben.